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29. September 2013: Reine Englische Jährlings - Böcke sind ab sofort in der ganzen Schweiz im Einsatz
Meine Englischen Böcke
Zurzeit habe ich zwei englische Jährlingsböcke, gezüchtet von Hull House Texel und Beautry Texel. Der eine Widder geht mehr Richtung Mutterschafproduzent, der andere eignet sich hervorragend als Schlachtlammproduzent und wird perfekte Nachkommen zur Einkreuzung hervorbringen. Bei Mutterschafen mit zu wenig Muskelfleisch wird er für guten Wuchs und tolle Tageszunahmen sorgen.
Der Mutterschafproduzent wird viel Milch vererben, guten Mutterinstinkt, gute Länge, wenig Fett aber immer noch sehr gute Bemuskelung.
Beide Böcke haben sehr gute Ergebnisse im englischen Basco Data Testsystem erreicht. Die zwei Böcke habe ich persönlich auf folgende DNA Teste überprüfen lassen:
i-Scan
Dieser Test zeigt, ob Schafe Microphthalmie Träger sind oder nicht.
Beide Widder sind Mo frei.
MyoMax
Beide sind auf der höchsten Stufe der Vererbung für hervorragende Bemuskellung und Fleischauflage. Das bedeutet MyoMaxGold und somit vererben sie ihr ganzes Potenzial an ihre Nachkommen weiter.
Maedi-Visna
Da beide auf einem MV freien Betrieb aufgewachsen sind, waren sie somit MV frei. Doch da sie schon einige Zeit auf meinem Betrieb sind, habe ich sie testen lassen und beide Tiere sind MV frei.
WormStar
WormStar wurde in Neuseeland entwickelt. Obwohl noch nicht in allen Ländern anerkannt, hat mich diese moderne Methode zur Wurmbekämpfung beeindruckt und ich finde es wichtig, diesem Aspekt Beachtung zu schenken. WormStar ist ein Test, der Tiere identifiziert, die eine überlegene Resistenz gegen Parasiten ausweisen und somit weniger Wurmeier auf der Weide ausscheiden.
Die Tiere sind Widerstandsfähiger, auch haben sie eine höhere Ausbeute Fleisch und geben ihre Parasiten Resistenz an ihre Nachkommen weiter, was für eine besseren Gesundheit und höheren Ausbeute bei zukünftigen Generationen sorgt. Sie scheiden bis 12% weniger Eier aus. Wenn man bedenkt, dass ein Schaf auf 100 gr. Kot 1000-2000 Eier ausscheidet, sind dies pro 100 gr. 12 %, also immerhin 180 Eier pro Schaf.
Die zwei Böcke haben je einen Stern bekommen, am besten wären zwei. Doch ein Anfang ist gemacht.
Ich freue mich auf die Lämmer von 2013! Ich arbeite weiterhin an einer Optimierung meiner Zucht, denn es gibt immer etwas zu Verbessern und Zucht bedeutet für mich Weiterentwicklung.
Alter der Böcke bei Aufnahme: 13 Monate
Euro Tier 2010 Hannover
Der Englische Texel Sheep Verband nahm auch dieses Jahr den Aufwand auf sich und präsentierte auf dem Europäischen Markt die Fortschritte seiner Texel Zucht.
Die Euro Tier Ausstellung ist eine der grössten in Europa und die Aussteller präsentieren ihre Zuchtfortschritte und erkundigen sich, was der Markt verlangt.
Zwei 19 Monate alte Texel Böcke wurden für diesen Anlass ausgewählt und an der Euro Tier präsentiert. Es handelt sich um zwei voll Brüder, mit der genau gleichen Abstammung. Sie sind zusammen auf dem Geburtsbetrieb unter den gleichen Bedingungen aufgewachsen. Beide sind EBV geprüfte Böcke. Obwohl die zwei Vollverwant sind, haben sie unterschiedliche EBV Werte. Der eine hat sich um 10 % besser entwickelt als sein Bruder. Solche Ergebnisse lassen sich nur dank EBV Versuchen bestätigen und aufzeichnen. Aeusserlich ist es schwierig zu sagen, welcher sich besser entwickelt hat. Interessant wird dann werden, welche Unterschiede sich bei den Nachkommen von den Vollbrüdern zeigen.
Dank gutem Kontakt mit dem Englischen Texel Sheep Verband, sind diese zwei Böcke nach der Euro Tier Ausstellung nun in die Schweiz gekommen. Es sind Böcke, die eine ganz andere Zuchtlinie haben, als die vier in der Schweiz lebenden Schottenböcke. Sie werden der Texel Zucht in der Schweiz wieder ganz neue Impulse sowie neue Genetik verleihen. Auffallend zu den vier Schotten ist, dass sie eine enorme Länge haben, trotzdem aber eine perfekte Bemuskelung aufweisen.
Ich bedanke mich bei den beteiligten Organisatoren, dass es wiederum gelang, solch tolles Zuchtmaterial für unsere Schweizer Texel Zucht zu importieren.
Es wird uns wieder näher an die englische Fleischzucht bringen.
Schottenböcke sind in der Schweiz
Die Böcke sind gut und gesund bei Heinz Plüss Rothrist in der Schweiz angekommen.
Alter von den Böcken bei der Aufnahme der Bilder: 5 und 6 Monate.
Schottische Texel Schafböcke für die Schweiz
Eine kleine Gruppe vom Schafzuchtverein Wiggertal WGT, reiste nach Schottland um sich in der Texel-Schafzucht weiterzubilden und deren Zuchtfortschritte theoretisch und praktisch einzusehen. Organisiert wurde die Reise von Heinz Plüss aus Rothrist. Als Uebersetzerin stand uns Katherin Buehler aus Sigriswil zur Verfügung. Mit ihrem britischen und schafzüchterischem Wissen, hat sie uns hervorragend unterstützt.
Eindrücklicher für uns Schweizer ist, dass man wohl nirgends auf der Welt eine solche prachtvolle Schafzucht erleben kann, als in unserem besuchten Landesteil. Egal, für was eine Rasse man sich interessiert, alles ist vertreten, in voller Pracht. Imposant für uns sind sicher die riesigen Flächen, mit ihren hügeligen Weiden. Die Top Grasnarben mit Klee und englischem Gras. Man könnte auch meinen, es seien Golfplätze, so perfekt sind die Schafweiden gepflegt. Die Farmflächen varieren zwischen 100-200 Hektaren. Doch die Schafdichte auf den Weiden ist etwa dieselbe wie bei uns, nur einfach alles x mal grösser. Der Unterschied bei uns ist, dass für Schafe niemand solche Schafweiden herrichtet und pflegt, sie auch nicht dementsprechend bearbeitet.. Alle Weiden sind fest eingezäunt, mit Drähten oder Knotengitter, in einem perfekten Zustand. Kein Züchter will seinen Tieren nachspringen,
Als erstes bewunderten wir einen Suffolk Betrieb, mit ganz tollen Böcken. Danach besuchten wir drei Texel-Beriebe mit hervorragendem Zuchtmaterial. Unser Fahrer musste sich höllisch auf die Strasse konzentrieren, damit er nicht vom Weg abkam, bei solch unvergesslichen Bildern der Weiden mit tollen Schafherden.
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Mutterschaf mit Lämmer |
Farmer beim Wegtreiben der Schafe |
Das A + O in der englischen Schafzucht ist ganz klar das Weidesystem. Ohne eine perfekte Grasnarbe mit einer ganz kurzen Grashöhe, mit solchen Herdegrössen unvorstellbar und dadurch unrentabel. Man achtet auch darauf, aus der grossen Vielzahl der britischen Schafrassen, die jeweilige passende Rasse auf den entsprechenden Gebieten zu halten. Einige Farmer stallen die Schafe im Winter ein, andere nur kurz zum lammen. Wenn dann die Weidequalität nicht mehr den Ansprüchen der Rasse entspricht, die Tiere keine Fortschritte mehr machen, wird die ganze Weide gepflügt und neu angesät.
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Auslesen der Lammböcke |
Jährlingsböcke nach dem Auslesen |
Nach zwei tollen Texel-Schaffarmen, besuchten wir noch den letzten Texel - Züchter auf unserer Reise. Unser Ziel war heute, die Auslesung von Texel – Böcken, um sie in die Schweiz importieren zu können. Sämtliche Mutterschafe mit Lämmer, hat er nach Alter für uns eingestallt. Eine Bucht bestand aus 40 Jährlings- Böcken, aus verschiedenen Blutlinien, aus Embryo Transfer, oder aus künstlicher Besamung, aber auch aus Hofsprung- Böcken. Das Auslesen war eine echte Herausforderung. Sämtliche Böcke, die er uns präsentierte, gehen an Internationale Auktionen, also Top-Texel Böcke. Die gekauften Widder sind PRT Texel (PRT = Tiere aus Leistungszucht ). Aus Leistungszuchten sind die Widder SRS geprüft.
SRS Geprüft. Nachzulesen unter www.texelschafe.ch
Alle Importierten Böcke werden ausgestellt an der Texel -Ausstellung vom 06.11.2010 in Huttwil
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Die WGT Gruppe |
Stolz auf den ausgelesenen Lammbock |
Text und Bilder H.Plüss
Texel Widder aus Schottland in der Schweiz
Schon seit längerer Zeit habe ich mich für die Texelzucht in Schottland und England interessiert. Was mich begeisterte war, dass man anhand einer Bildergalerie und Beschreibung Samen von Böcken bestellen kann. Für mich in der Schafzucht völlig neu und so begann mein Kontakt zu schottischen Texelzüchtern.
Der Import von Samen und das Decken meiner Mutterschafe stellten sich nach diversen Abklärungen als zu aufwendig heraus. Somit entschloss ich mich zum Import eines Texel Widders. Unter Mithilfe eines deutschen Kollegen wurde der Import in Angriff genommen und die Texelzüchter Familie Murray aus Northumberland wurde als Züchter ausgewählt.
Vater und Sohn Murray bewirtschaften 85 Hektaren Grasland auf 150 Metern über Meer. Sie halten 110 reinrassige Texel, 20 Leihmütter Auen und 150 Mutterkühe der Rasse Limousin. Diese werden zum Teil reinrassig gezüchtet und die Kälber zur Nachzucht verwendet, der Rest wird mit einem Charollais Bullen belegt und als Schlachtvieh verkauft. Der Hof vermag die Familie zu ernähren, wobei der Sohn ab und zu noch ausserhalb arbeitet.
Die Mutterschafe werden mit 18 Monaten das erste Mal gedeckt, sie wiegen dann ca. 90-100 kg. Erst eine Woche vor und zwei Wochen nach dem Ablammen wird Kraftfutter zugefüttert. Wenn die Widder nicht für Nachwuchs sorgen, werden sie zusammen mit anderen Widdern auf einer separaten Wiese gehalten.
Die Lammzeit beginnt Ende Februar. Aue und Lamm werden während zwei Tagen in kleinen Boxen gehalten, danach werden sie in eine etwas grössere Gruppe integriert. Sind die Lämmer drei Wochen alt, kommen sie mit 25 anderen Mutterschafen auf die Weide. Im Mai werden die Auen geschoren, die Lämmer Ende Juli.
Die 110 Texelschafe werden auf drei Herden aufgeteilt, da sie nach der Erfahrung von Murrays in kleineren Gruppen besser gedeihen (Herr Murray wörtlich: Der grösste Feind eines Schafes ist ein anderes Schaf).
Gewöhnlich werden zwei bis vier Lämmer im Alter von sechs bis acht Monaten verkauft, die restlichen mit achtzehn Monaten für die Zucht. Aus dem gesamten Betrieb enden nur 2-3% der Lämmer auf der Schlachtbank – der Rest geht in die (Rein)Zucht.
Familie Murray ist stolz darauf, dass ihre Herde sehr Wurm resistent ist. Alle drei Wochen wird der Kot untersucht, entwurmt werden muss jedoch in der Regel nur einmal pro Jahr!
Mein Texel Widder Glenway Pioneer ist das Ergebnis eines Embryo Transfers. Sein Vater wurde anhand eines speziell entwickelten Computerprogramms getestet und als Samenspender freigegeben. Das Mutterschaf ist im Besitz der Familie Murray und wurde während 14 Tagen für die künstliche Besamung vorbereitet. Die Besamung kann auf zwei Arten erfolgen (durch die Bauchhöhle (Laparoscopie) oder durch die Scheide). Bis zu 200 Auen können mit 2-3 Ejakulaten besamt werden. Sechs Tage nach der künstlichen Besamung erfolgt das Ausspülen der Embryos, diese werden tiefgekühlt oder kommen in den Transfer, d.h. ein Embryo wird einer Leihmutter Aue eingepflanzt, die das Lamm dann austrägt und aufzieht. Mein Widder ist das Resultat eines solchen Embryo Transfers.
Aufgrund seiner guten Vererbungsanlagen wurde er ausgewählt und trat die Reise in die Schweiz an.
Zuchtleistungsnachweis für Widder
(Sire Reference Scheme, SRS)
Um einen Vergleich mit anderen Herden innerhalb der gleichen Rasse zu ermöglichen, wurde von den Rasseverbänden der Zuchtleistungsnachweis für Widder eingeführt. Zur Zeit sind noch nicht alle Rassen an diesem Programm beteiligt.
Anhand der Texel Schafe hier eine kurze Erläuterung:
Einmal im Jahr werden die vielversprechendsten Widder an der Zuchteliteschau präsentiert. Ihr Gesundheitszustand sowie Aussehen (typische Rassenmerkmale etc.) und EBV Wert werden von Experten kritisch geprüft. Mit einem speziell entwickelten Computerprogramm (Best Linear Unbiased Predictor, BLUP) werden die EBV Werte verglichen. Die Besten werden ins SRS-Programm aufgenommen, d.h:
Innerhalb der gleichen Herde wird eine bestimmte Anzahl Auen von einem SRS-Widder belegt, z.B. von 50 Auen deren 30, die restlichen 20 durch einen anderen Widder. Da dies auf mehreren Betrieben erfolgt, geschieht dies oft durch künstliche Besamung. Die Entwicklung aller Nachkommen wird nun mittels EBV-Daten genau erfasst. Durch die gleichen Haltungs-, Fütterungs- und Umweltbedingungen der Auen und Lämmer können nun objektiv die genetisch bedingten Veranlagungen des Widders ermittelt werden. Da derselbe Widder auch Nachkommen in anderen Herden/Betrieben hat, diese also verwandt sind, können nun Herden übergreifend Zuchtwerte verglichen werden.
Genetisch bedingte Faktoren (z.B. Muskelfleischanteil) können z.B. durch die
Wahl eines entsprechenden Widders beeinflusst werden.
Jeder Widder erhält eine Indexpunktzahl. Die SRS Indexpunktzahl ist fortlaufend und zeigt so auch die Weiterentwicklung der Rasse, daher der Durchschnitt von Jahr zu Jahr.
SRS-Indexpunktzahlen gelten nur innerhalb der gleichen Rasse, sie können nicht mit anderen Rassen verglichen werden.
Von den Texel Widdern, deren Samen im Internet zum Verkauf angeboten wird, werden folgende Daten auf der Web-Site des Zuchtverbandes bekanntgegeben:
- Name des Widders
- Herennummer
- persönliche Registriernummer
- Vater des Widders und dessen Registriernummer
- Mutter des Widders
- Registriernummer der Mutter
- Name des Vaters der Mutter
- Anzahl Nachkommen, mit denen schon weitergezüchtet wurde
- DNA Werte (u.a. Resistenz auf Scrapie)
- EBV mit 8 Wochen
- EBV mit 21 Wochen
- Muskelanteil
- Fettanteil
Zuchtwertschätzung von Schafen
(Estimated Breeding Value, EBV)
Mit der Zuchtwertschätzung wird der genetische Wert eines Tieres bestimmt. Die Hälfte dieser Gene wird an die Nachkommen vererbt.
In Grossbritannien basiert die Zuchtwertschätzung auf folgenden Hauptmerkmalen:
- Gewicht im Alter von 8 Wochen des betreffenden Tieres (in kg.)
- Grösse wenn ausgewachsen (in kg.)
- Ablammquote
- Muttereigenschaften
- Gewicht zum Zeitpunkt des Scannens (20/21 Woche) des betreffenden Tieres
- Muskelanteil (in mm) zum Zeitpunkt des Scannens
- Fettanteil (in mm) zum Zeitpunkt des Scannens
- CT mager
- CT fett
- CT Bemuskelung
- Indexzahl
Eine kurze Beschreibung der Hauptmerkmale:
8 Wochen Gewicht/Scan Gewicht:
Eine Selektion der Nachzucht nach hohen EBV-Werten führt zur Verbesserung der Frohwüchsigkeit und zu höherem Gewicht der ausgewachsenen Tiere.
Grösse wenn ausgewachsen
Zeigt das Zuchtpotential an. Bei einem hohen EBV Wert ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass auch das Lamm als erwachsenes Tier grossrahmig sein wird.
Ablammquote
Das Zuchtpotential, fruchtbare weibliche Nachkommen zu zeugen. Die Selektion nach hohem EBV Wert führt auch zu häufigeren Mehrlingsgeburten der Nachkommen.
Muttereigenschaften (in kg.)
Zeigt die Muttereigenschaften der Aue (Milchleistung, Fürsorge) anhand des Gewichts des 8 Wochen alten Lamms.
Scan Gewicht
Das Zuchtpotential für Wachstum von Geburt bis zum Alter von 20/21 Wochen (Alter beim erneuten Scannen). Höheres Scangewicht führt zu Tieren mit schwereren Schlachtkörpern in einer konstanten Fleischqualität.
Muskelanteil
Ein hoher EBV Wert bedeutet höherer Anteil an magerem Fleisch im Schlachtkörper
Fettanteil
Ein tiefer Wert zeigt an, dass ein Tier magerere Schlachtkörper vererben wird. Seine Nachkommen können zudem länger gehalten werden, ohne dass nur noch Fett angesetzt wird (wichtiger Faktor bei der unterschiedlich starken Nachfrage auf dem Fleischmarkt)
CT (Computer Tomographie) Mager
Zeigt den Anteil mageren Fleisches im (Schlacht)körper an.
CT (Computer Tomographie) Fett
Zeigt den Anteil Fett im (Schlacht)körper an.
CT (Computer Tomographie) Muskel
Gemessene Gigotbreite im (Schlacht)körper
Indexpunktzahl
Zeigt den Zuchtfortschritt innerhalb der Rasse an. Die Indexpunktzahl wird jedes Jahr neu aufgerechnet.
Je höher die Indexpunktzahl des betreffenden Schafes ist, desto wertvoller ist es.
1992 wurde mit der Zuchtwertschätzung für Texelschafe in England begonnen. Alle Züchter, die ihre Tiere als Leistungstiere (Performance Recorded) registrieren lassen wollten, erhielten eine Herdennummer, einen Zuchtnamen und die einzelnen Tiere wurden registriert. Die Indexpunktzahl war damals 0.
Wenn also heute ein Tier z.B. ein Scan Gewicht von +9 kg. hat, zeigt dies das Zuchtpotential, mit 21 Wochen 9 kg. schwerer zu sein als ein durchschnittliches Texel Lamm in 1992.
Mit Hilfe der so gewonnenen Daten und der dadurch gezielteren Selektion wurde ein enormer Zuchtfortschritt erzielt. Dank der einzelnen EBV Werte kann z.B. ein Widder gezielter ausgesucht werden und das gewünschte Zuchtziel wird schneller erreicht.
EBV macht einen objektiven Vergleich innerhalb der Herde möglich, jedoch nicht mit anderen Herden (unterschiedliche Haltungs-, Fütterungs- und Umweltbedingungen).
Computer Tomographie (CT) bei Schafen
Computer Tomographie (Schichtröntgen) bietet einen tierschutzgerechten Weg mit Hilfe von Röntgenaufnahmen des ganzen Körpers, die Schlachtkörperausbeute (Muskel- Fett- und Knochenanteil) am noch lebenden Schaf zu bestimmen. Diese nahezu perfekte Körperanalyse kann auch zur Messung der Bemuskelung verschiedener Körperteile (z.B. Gigot) benutzt werden.
CT ist ein weiteres Hilfsmittel herausragende Genetik zu bestimmen, um gezielte Zuchtauswahl zu treffen, z.B. beim Einsatz eines Widders bei der Endeinkreuzung zur Schlachtlammproduktion. Es wird jedoch aus Kostengründen und auch logistisch nie möglich sein, alle Leistungstiere mit CT zu erfassen. In Grossbritannien wurde daher folgender Weg gewählt, potentielle Zuchttiere auszuwählen:
Alle Zuchtlämmer, deren EBV Wert ermittelt wird, werden dabei per Ultraschall gescannt zur Ermittlung des Muskel- und Fettanteils. Die Besten dieser meist Widderlämmer werden danach noch CT gescannt.
CT Resultate zeigen folgende Werte auf:
- Gewicht von Fett, Muskel und Knochen im Schlachtkörper
- Prozentuales Verhältnis von Fett, Muskel und Knochen im Schlachtkörper
- Schlachtgewicht / Lebendgewicht
- Verhältnis von Muskelfleisch zu Knochen und Muskelfleisch zu Fett im Schlachtkörper
- Aufteilung von Muskelfleisch im Schlachtkörper, inkl. Anteil Muskelfleisch im den Beinen, Nierstück oder Brust
- Gigotanteil
Die Genauigkeit der EBV’s betreffend Grösse und Schlachtkörpergewicht wird durch CT erhöht. Wenn eine Zuchtlinie sich als herausragend präsentiert, wird der Zuchtwert des betreffenden Tieres enorm gesteigert.
Die Kosten für das CT röntgen eines Lammes beträgt 2009 £50.--, es wird empfohlen mindestens fünf Lämmer einer Herde zu röntgen, um einen Quervergleich innerhalb der Herde zu haben.
Die Kosten werden unter gewissen Bedingungen subventioniert.
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Mutter von Widder Glenway Pioneer |
Widder mit vier Monaten |
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13.01.2010 Der Widder Pioneer ist heute ein Jahr alt geworden. |
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